Pressemitteilung 2025

Pressemitteilung

Jahresmitgliederversammlung des Schutzverein Deutscher Rheder V.a.G.
am 09. Oktober 2025 im Hotel Empire Riverside, Hamburg
 
Der auf der Mitgliederversammlung vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Kurt Klemme (Reederei Nord GmbH) vorgelegte Jahresbericht weist für das Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn in Höhe von netto EUR 72.510,79 aus (2023: netto EUR 240.044,86 Gewinn). Verantwortlich für das positive Ergebnis waren in erster Linie um 17,2% gestiegene Beitragseinnahmen (ca. 1,643 Mio. in 2024 verglichen mit EUR 1,401 Mio in 2023) sowie das Kapitalanlageergebnis mit ca. EUR 260.000,00 (Vorjahr: ca. EUR 294.000). Dem standen erhöhte Aufwendungen für Versicherungsfälle und den Versicherungsbetrieb gegenüber, die sich negativ auf das Versicherungstechnische Ergebnis ausgewirkt haben.
 
Auf Beschluss der Mitgliederversammlung wurde der Überschuss aus dem Geschäftsjahr 2024 der Verlustrücklage zugeführt. Die Rücklage des Vereins beträgt danach ca. EUR 6,09 Millionen.
 
Im Berichtszeitraum (2024) konnten für die Mitglieder Ansprüche in Höhe von EUR 27,9 Millionen (Vorjahr: EUR 17 Millionen) durchgesetzt bzw. abgewehrt werden.
 
Nach dem Bericht des Geschäftsführers Michael Wester hat sich die Anzahl der Mitglieder stabilisiert. Zurzeit sind 870 Einheiten mit einer Gesamttonnage von ca. 16,7 Millionen BRZ beim Schutzverein versichert. 
 
Die Anzahl der Schadensfälle liegt aktuell mit 173 deutlich unter der Vorjahreszahl (201). Momentan wird daher davon ausgegangen, dass sich die Fallzahl im Gesamtjahr im Vergleich zu 2024 reduzieren wird. Eine Rolle spielt dabei, dass sich die Entwicklung der Chartermärkte in den meisten Segmenten nach wie vor positiv darstellt. Dies trägt häufig dazu bei, dass Streitigkeiten in einem frühen Stadium geregelt werden können, ohne dass rechtliche Schritte unternommen werden müssen.
 
Thematisch geht es im aktuellen Geschäftsjahr in vielen Fällen erneut um Regularien zur Dekarbonisierung der Schifffahrt. Darüber hinaus beschäftigen die von der US-Administration geplanten "service fees", die mit einer angeblichen Dominanz Chinas im maritimen, Logistik- sowie Schiffbausektor begründet werden, die Mitglieder des Schutzvereins.
 
Streitigkeiten entstehen auch in Zusammenhang mit Sicherheitsfragen, die sich aus kriegerischen oder terroristischen Handlungen ergeben. Zu nennen sind dabei vor allem der Israelkonflikt sowie die Angriffe der Huthis. Hinzu kommen – in erster Linie vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges – Sanktionsthemen.
 
Für das laufende Geschäftsjahr ist mit konstant hohen Ausgaben für Zahlungen für Versicherungsfälle sowie einem deutlich steigenden Rückstellungsbedarf zu rechnen. Negativ auf das Ergebnis werden sich außerdem anhaltend hohe Aufwendungen für Digitalisierungsmaßnahmen aufgrund zusätzlicher regulatorischer Anforderungen auswirken. Auf der anderen Seite wird für 2025 mit einer weiteren Steigerung der Beitragseinnahmen sowie mit einem positiven Kapitalanlagenergebnis gerechnet. Insgesamt wird für das Geschäftsjahr 2025 ein Verlust prognostiziert.
 
Für das Jahr 2026 wird eine konstante bis leicht erhöhte Anzahl der versicherten Schiffe erwartet. 

Die Mitgliedsbeiträge des Schutzvereins werden im Jahr 2026 leicht steigen und danach zwischen EUR 630,00 und EUR 2.575,00 per anno und Schiff betragen.
 
In der Mitgliederversammlung wurden die Herren Dr. Niels Hartmann, Hartmann AG, Stefan Krohn, Bereederungsgesellschaft Alstership mbH & Co. KG und Christoph Toepfer, Borealis Maritime Limitedals Vorstandsmitglieder wiedergewählt.
 
Dr. Kurt Klemme, Reederei Nord GmbH, wird den Vorstandsvorsitz nach
8-jähriger Amtszeit Anfang 2026 an Dr. Michael Silies, Wilhelmsen Ahrenkiel Ship Management GmbH & Co. KG abgeben. Die anderen Vorstandsmitglieder sowie die Geschäftsführung danken Dr. Klemme – der weiterhin Mitglied des Vorstands bleiben wird – für sein herausragendes Engagement für den Schutzverein.
 
Eine Änderung steht auch im Bereich der Geschäftsführung an. Ab dem 1. Januar wird sie durch Rechtsanwalt Simon Schardt, der seit 2007 für den Verein tätig ist, als Stellvertretendem Geschäftsführer verstärkt.
 
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand das traditionelle Jahresessen des Schutzvereins statt. Im Rahmen dieses Essens ging Herr Ron Keller, der u.a. als niederländischer Botschafter in Russland, der Ukraine, der Türkei und China sowie als Berater von IWF und Weltbank tätig war, auf die aktuellen geopolitischen und globalen ökonomischen Entwicklungen ein.
 
Sein 125-jähriges Bestehen wird der Schutzverein im Rahmen eines Empfangs am 2. Juli 2026 feiern.