Logo
Header Motiv

[ Zurück zu Aktuelles ]

Pressemitteilung 2022


Pressemitteilung

Jahresmitgliederversammlung des Schutzverein Deutscher Rheder V.a.G.

am 27. Oktober 2022 im Hotel Empire Riverside, Hamburg

Der auf der Mitgliederversammlung vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Kurt Klemme (Reederei Nord GmbH) vorgelegte Jahresbericht zeichnet ein ausgeglichenes finanzielles Bild für das Geschäftsjahr 2021. Es wurde ein Überschuss von EUR 38.722,61 (2020: EUR 140.013,20) erwirtschaftet, der der Rücklage zugeführt worden ist. Die Rücklage des Vereins stieg dadurch auf ca. EUR 6,15 Millionen, womit ein neuer Höchstwert erreicht wurde.

Im Berichtszeitraum (2021) konnten für die Mitglieder Ansprüche in Höhe von EUR 17,8 Millionen (Vorjahr: EUR 9,9 Millionen) durchgesetzt bzw. abgewehrt werden.

Die Anzahl der beim Schutzverein versicherten Schiffe hat sich gemäß dem allgemeinen Trend in der deutschen Flotte im aktuellen Geschäftsjahr (2022) weiter verringert. Nach dem Bericht des Geschäftsführers Michael Wester sind zurzeit 823 Einheiten (Oktober 2021: 882 Schiffe) mit einer Gesamttonnage von ca. 15 Millionen BRZ (2021: ca. 16 Millionen BRZ) beim Schutzverein versichert. Für das laufende Geschäftsjahr wird daher mit einem niedrigeren Beitragsaufkommen gerechnet.

Für das Geschäftsjahr 2022 wird erwartet, dass sich die Zahl der Fälle im Vergleich zum Jahr 2021 erhöhen wird. Während bis zum Oktober des Vorjahres 175 Fälle gemeldet worden waren, sind dem Verein im Jahr 2022 bislang 248 neue Fälle angetragen worden. Dementsprechend wird von einem im Vergleich zu 2021 erhöhten Kostenaufwand ausgegangen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres wird von einer Reihe von Faktoren negativ beeinflusst. Neben dem steigenden Kostenaufwand für Schäden und inflationsbedingten Mehrkosten handelt es sich dabei vor allem um Buchwertverluste, die sich aus Abschreibungen auf die Werte von insbesondere langfristigen Kapitalanlagen ergeben. Hinzu kommen größere Aufwendungen im IT-Bereich sowie ein erhöhter Verwaltungsaufwand in Zusammenhang mit steigenden bürokratischen Anforderungen.

Für das Geschäftsjahr 2022 ist angesichts dieser Entwicklungen mit einem Verlust zu rechnen.

Wie in den Vorjahren betreffen auch im aktuellen Geschäftsjahr die meisten Fälle, in denen sich Mitglieder an den Schutzverein wenden, Streitigkeiten aus Zeitcharterverträgen. Einen Schwerpunkt bilden dabei vertragliche Verpflichtungen und Konsequenzen, die in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stehen. Dabei spielt häufig eine Rolle, ob russische Häfen angelaufen werden müssen bzw. welche Voraussetzungen für derartige Anläufe zu erfüllen sind. In der Regel stellen sich insoweit zusätzlich komplizierte Sanktionsfragen. Für Reedereien besteht eine der großen Herausforderungen darin, die richtigen Entscheidungen in einer sich aufgrund einer Vielzahl von neuen gesetzlichen Anforderungen ständig ändernden Gesamtsituation zu treffen.

Weiter in den Fokus gerückt sind im Jahr 2022 Umweltthemen und das Bemühen um eine nachhaltige Schifffahrt. Da ein Inkrafttreten der Beschlüsse der IMO zu den Themen „Energy Efficiency Existing Ship Index“ (EEXI) sowie „Carbon Intensity Indicator“ (CII) Anfang 2023 erfolgen wird und damit unmittelbar bevorsteht, ist das Interesse an vertraglichen Regelungen, die die jeweiligen Verantwortlichkeiten regeln, in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Zu erwarten ist, dass die damit verbundenen Fragestellungen und sich daraus ergebenden Streitigkeiten zukünftig eine noch größere Rolle spielen werden.

Die in den meisten Schifffahrtssegmenten erfreulich verlaufene wirtschaftliche Entwicklung der letzten zwei Jahre hat die finanzielle Basis vieler Schifffahrtsunternehmen signifikant verbessert. Vor diesem Hintergrund wird vermehrt in neue Tonnage investiert. Dies dürfte sich mittelfristig positiv auf den Mitgliedsbestand auswirken und zu einer Erhöhung der Anzahl der versicherten Schiffe führen. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Entscheidung der Mitgliederversammlung, wonach zukünftig auch Schiffsmanager Mitglied des Vereins werden können, die Mitgliederentwicklung ebenfalls positiv beeinflussen wird.

Die Mitgliedsbeiträge liegen seit 16 Jahren auf konstantem Niveau. Angesichts der aktuellen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten sowie den allgemeinen Kostensteigerungen, die sich auf alle Bereiche auswirken, wurde in der Mitgliederversammlung beschlossen, die Beiträge und den Selbstbehalt für 2023 zu erhöhen. Ungeachtet dieser Erhöhung liegen die Mitgliedsbeiträge, die sich nunmehr zwischen EUR 506,00 und EUR 2.070,00 per anno und Schiff bewegen, nach wie vor auf moderatem Niveau.

Wieder in den Vorstand gewählt wurde Dr. Michael Silies, Geschäftsführung Wilhelmsen Ahrenkiel Ship Management GmbH & Co. KG. Neu in den Vorstand gewählt wurde Jan Döhle, Geschäftsführender Gesellschafter der Döhle Bulk GmbH & Co. KG. Jochen Döhle, Geschäftsführender Gesellschafter der Peter Döhle Schiffahrts-KG, scheidet zum Jahresende auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Herr Döhle gehört dem Vorstand des Schutzvereins bereits seit 2002 an und übernahm im Jahr 2008 das Amt des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Wir danken Herrn Döhle für sein langjähriges Engagement für die Belange des Vereins. Zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Nicolaus Bunnemann gewählt.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand das traditionelle Jahresessen des Schutzvereins statt. Im Rahmen dieses Essens hielt Leonard Wessendorff, Director bei der Agora Strategy Group AG, eine Rede, in der er auf die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine und China sowie deren Auswirkungen auf den Welthandel einging.

Schutzverein
Deutscher Rheder V.a.G

Sie finden uns in der Hamburger Hafencity, unweit der Magellan-Terrassen und des Sandtorhafens mit seinen Traditionsschiffen.

Adresse

Am Kaiserkai 6

20457 Hamburg

Kontakt

Telefon: +49 (0)40 300 666-0

Telefax: +49 (0)40 300 666-99

info@shipdefence.de